Die Digitalisierung ersetzt die Menschen im Unternehmen
Maschinen und KI werden menschliche Fähigkeiten nicht ersetzen, sondern sogar noch prominenter hervorheben. Denn je mehr Arbeitsvorgänge automatisiert werden, desto höher werden Fähigkeiten im Wert steigen, die auf absehbare Zeit uns Menschen vorbehalten sind: Kreativität, Innovation, Empathie und emotionale Intelligenz. Ein Beispiel: Einkäufer müssen sich nach erfolgter Automatisierung von Beschaffungsprozessen (Stichwort IoT) nicht mehr mit Dispoabrufen, Überlieferungen und Kennzahlen der Lieferantenbeurteilung befassen. Sie haben nun die Zeit, echte Beziehungen zu Lieferanten aufzubauen, diese in Open Innovation-Vorhaben einzubinden und so deren Kompetenz und Kreativität zum Wohle aller beteiligten Partner nutzbar zu machen.
Die Digitalisierung kommt
Die Digitalisierung kommt nicht, wir stecken mittendrin. Wesentliche Claims sind auch schon gesteckt, an den vier großen GAFAs (Google, Amazon, Facebook, Apple) kommen manche Geschäftsmodelle kaum mehr vorbei. Zurzeit werden Standards definiert, die gute Chancen haben, auch Standard zu bleiben. Die gute Nachricht also: Alle Aktivitäten zur Digitalisierung, die wir jetzt unternehmen, werden wertschöpfend sein; es besteht nicht die Gefahr, zu früh dran zu sein und sinnlose Maßnahmen durchzuführen!
Digitalisierung lässt sich anordnen
Die Möglichkeiten, die digitale Transformation anzuweisen, zu installieren oder irgendwie anders ins Unternehmen zu schieben, sind äußerst begrenzt. Wird der Wandel nicht in freiwilliger Selbstverpflichtung aller Beteiligten im Unternehmen entschieden, vollzieht er sich auch nicht. Digitalisierung startet nur, wenn die Führungskräfte damit beginnen; sie gelingt nur, wenn die Mitarbeiter*innen sie leben. Der Führung kommt in diesem großen Veränderungsprozess eine entscheidende Rolle zu.
Digitalisierung ist ein add-on
Genauso wie Nachhaltigkeit ist auch Digitalisierung kein weiterer Baustein unternehmerischen Handelns, der wie ein Wohnwagen an das „Auto“ Unternehmen angehängt wird. Digitalisierung bedeutet, ein Unternehmen vom Auto zum Wohnmobil umzugestalten. Da sind strukturelle Veränderungen gefragt, die sicher nur dann gelingen, wenn Inhaber, Führungskräfte, Mitarbeiter*innen und alle Partner ge- und entschlossen handeln.
Digitalisierung ist eine sprunghafte Veränderung
Unternehmen digital zu transformieren, bedeutet nicht, einen Schalter umzulegen – auch wenn eine nicht ganz richtige Interpretation des Stichworts „Disruption“ dies vermuten ließe. Vielmehr handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, für den es aufgrund seines hohen Innovationsgrades keinerlei Blaupausen gibt. Ziele setzen, Maßnahmen umsetzen, Ergebnisse reflektieren, Anpassungen definieren – der PDCA-Zyklus ist auch hier die richtige Vorgehensweise.
Digitalisierung = Technik?
Digitalisierung ist beileibe nicht nur ein Technik-Thema, sondern ein gesamtgesellschaftlicher Wandel, der in digitalen Technologien begründet ist, und auch nur mit diesen vollzogen werden kann. Ein Unternehmen nutzt nach der digitalen Transformation nicht nur andere Software, es verhält sich anders als vorher!